Kapitel III - Das Moor von Neburia
Forcas erwachte... Stunden müssen vergangen sein. Sein Schädel schmerzte bedenklich."Wo bin ich?", hechelte er kraftlos heraus.Niemand antwortete ihm. Er war allein.Langsam versuchte er aufzustehen."Kann mich kaum bewegen", stammelte er weiter.Allmählich schaffte er es, sich zu bewegen und seine Sinne kamen langsam zurück.Leicht verschwommen konnte er nun seine nähere Umgebung wahrnehmen, was ihn sofort wieder in einen Zustand der Angst und Verzweiflung versetzte.Jemand hatte ihm seine Kleider ausgezogen und er befand sich auf einer Art Bett, welches unglaublich hart war. Es bestand scheinbar aus Schilfgeflecht oder Dergleichen. Die Luft war stickig und feucht, Forcas war noch schwach und das Atmen fiel ihm schwer. Die Tücher, mit denen man ihn bedeckte, waren klamm. Doch das störte Forcas im Moment weniger.Langsam begann er wieder zu realisieren was geschehen war. Er befand sich in einer fremden Welt, und jetzt hatte er scheinbar ersten Kontakt mit den Bewohnern.Er schaute sich im Raum um...halt, dies war kein gewöhnlicher Raum, wie Forcas es gewohnt war. Dies hier erschien ihm eher wie eine Höhle. Ja, es musste eine Höhle sein, überall aus der Decke und den Wänden hingen Wurzeln und Pflanzen, die Forcas wiederum nicht irdischen Ursprungs erschienen.Manche Abschnitte im Raum waren mit Holzbalken und Brettern verstärkt , die mit einer Art Harz überzogen wurden. Dies schützte das Holz in diesem unmenschlich feuchtem Klima.Forcas schnappte sich ein Laken und bedeckte damit seinen drahtigen, nackten Körper.Er konnte einen dunklen Gang am Ende des Raumes ausmachen. Furchterfüllt aber zielstrebig bewegte er sich vorwärts.Plötzlich hörte er Schritte. Sie schienen näher zu kommen. Mit einem Satz sprang Forcas zurück auf das Schilfbett und stellte sich schlafend.
Die Schritte wurden lauter, der modrige Geruch trug zudem dazu bei, dass Forcas vor Angst erzitterte."RA SSNARMOK", schrie plötzlich jemand in einer kreischenden, unmenschlichen Stimme. Forcas traute sich nicht, die Augen zu öffnen."BEDRANKI RA SSNARMOK!!" schrie die Stimme jetzt deutlich lauter.Forcas war schweißgebadet. Er wusste, dass das Wesen bemerkt hatte, dass er nicht mehr schläft.Vorsichtig öffnete er die Augen....Was er sah erschreckte und verblüffte ihn zugleich.Vor ihm stand ein Wesen, das von Kopf bis Fuss mitt Schuppen bedeckt war.Eine Art Schwimmhäute zwischen den Fingern und grosse, schwarze Augen mit gelben, schlangenartigen Pupillen."Ein Drache!" Forcas brüllte wie ein Besessener und sprang mit einem Satz aus dem Bett. Blitzschnell flüchtete er in die Ecke des Raumes, die Augen weit aufgerissen.Das Wesen war sichtlich von Forcas Reaktion irritiert. "EKTAN GNARR RA SSNARMOK TAN"!, krächtste es."Hilfe Götter, steht mir bei! Tu mir bitte nichts!",stammelte Forcas Marlok.Das Wesen stand noch eine Weile wie angewurzelt da, bevor es im dunklen Gang verschwand.Forcas war verzweifelt, er suchte nach einem anderen Ausweg aus diesem Gefängnis.Doch da war nur dieser eine Raum und der dunkle Gang ins Ungewisse.Eine halbe Stunde später hörte er wieder Schritte. Diesmal stand er auf. Er wusste dass, wenn man ihn hätte töten wollen, er jetzt schon längst tot wäre. Drei Gestalten näherten sich. Forcas stand direkt vor der Tür und verhielt sich ruhig.Seinen Begleitern voran näherte sich eine hochgewachsene Gestalt und blieb vor Forcas stehen.Fürchte dich nicht Mensch! Forcas stockte der Atem. Das Wesen konnte seine Sprache sprechen! Du, Mensch! Das Wesen war sichtlich freundlich eingestellt.
"Wo..woher kennst du meine Sprache?", presste Forcas heraus. "Vengron" Master "Vengron" lernte mir diese Worte. Forcas riss die Augen weit auf. Meister Vengron? Er ist hier? Wo? Das Wesen wich ängstlich einen Schritt zurück."Nein, fort ist Master Vengron, aber er wusste, dass du kommst"! Forcas Marlok war apatisch, er hatte eine Spur seines früheren Meisters gefunden, der vor Jahren verschwand, und das in dieser Welt. Er erinnerte sich an Meister Vengron, als ob es gestern war. Seine Geschichten, seine Art, arkanen Unterricht zu geben, das werde ich nie vergessen, dachte Forcas."Wie heisst du"? fragte Forcas das Wesen in der Mitte. Ich Tyrial, der Älteste der "Scyllian". Er zeige auf das Wesen, welches Forcas vorhin auf seinem Lager so erschreckte. Das ist meine Tochter Fariya, sagte er. Als Forcas genau hinsah, bemerkte er deutlich weibliche Konturen bei Fariya. "Das ist Haeron, mein Sohn", schloss Tyrial, der Älteste der Scyllian, seinen Satz.Forcas nickte kurz. Ich bin.... Tyrial. Du bist Forcas, Forcas Marlok , Tyrial wissen.Master Vengron wissen, dass du kommst. Plötzlich fiel es Forcas wie Schuppen von den Augen..."Ankaroth? Ist das hier Ankaroth? Fragte er nervös. Tyrial holte tief Luft und sagte:" Dies ist das Moor von Neburia, Heimat der Scyllian, am Rande des Reichs von Ankaroth". Ja, Forcas Marlok. Du bist in Ankaroth.